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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 2 - S. 45

1911 - Leipzig : Freytag
45 erreichen das Meer mit, schwachem Gefälle ; der größte ist der Shannon (sprich : schännön). Wenn auch die Gebirge der Hauptinsel eine größere Ausdehnung und Höhe erreichen, so können sie doch nicht einmal mit unseren Mittelgebirgen verglichen werden. Sie sind felsig ;~selbst die niedrigen Hügel ragen oft als Felskuppen un- vermittelt aus der Ebene hervor. Von solchen Felshügeln ist die Halbinsel Cornwall (sprich : kórnüohl) durch- zogen; etwas höher ist das Gebirge von Wales (sprich: uêls), dessen höchster Gipfel, der Snowdon (sprich: snôdn), etwa Brockenhöhe erreicht. Weiter nördlich erstreckt sich das Penninische Gebirge, dessen Ketten niedrig und leicht zu über- schreiten sind. Sie alle sind reich an Bodenschätzen. Cornwall ist seit der Phönizier- zeit wegen seines Zinnreichtums bekannt und hat auch große Mengen von Blei- und Kupfererzen; die beiden anderen Bergländer haben durch ihre riesigen Fig. 20. Ben Nevis. (Nach einer Photographie der Photoglob Co., Zürich.) Eisenlager und Steinkohlenfelder in neuerer Zeit den Anlaß zur Entwicklung einer großartigen Industrie gegeben. Das Niederschottische Bergland weist nur mäßige Höhen auf. Das den N. der Insel erfüllende Hochland, die Highlands (sprich: heiländs), enthält weite öde Hochflächen, die von schmalen Bergseen, den Lochs (sprich: loks), unter- brochen werden und im Grampian- (sprich : grampjän) Gebirge mit dem höchsten Gipfel, dem Ben Newis (sprich: nîwis; Fig. 20). über 1300 m aufsteigen. Die Ebenen liegen zumeist auf der dem Festlande zugekehrten Seite. Im S. breitet sich eine Ebene aus, die sich vermöge ihrer Lage leicht zum beherrschenden Mittelpunkte des Hauptlandes entwickeln konnte. Ihr südöstlicher Teil ist eine fruchtbare, von Wiesen bedeckte und mit Buschwald und Baumgruppen durch- setzte Parklandschaft, während den nördlichen Teil vom Penninischen Gebirge her die Industrie größtenteils in Besitz genommen hat.

2. Teil 2 - S. 48

1911 - Leipzig : Freytag
48 binnenwärts der Han- delshafen Southamp- ton (sprich : szau- számtn), von dem ^ große englische Dampferlinien aus- gehen und wo auch die meisten deutschen Dampfer noch einmal anlegen. Weiter süd- westlich wird auch der Hafen Plymouth (sprich : pllmöss), der an der Küste von Cornwall sowohl Kriegs- als Handels- zwecken dient, noch von den Dampfern angelaufen. An der Nordseite von Corn- wall hat sich Bristol zur dritten Handels- stadt des Reiches entwickelt. Zwischen der Küste und der ersten Einschnürung der Insel liegen in ländlich stiller Um- gebung altberühmte Orte, wie die Univer- sitätstädte O xf or d ( óx) und Cambridge (sprich: kêmbridsch) und der Erzbischof- sitz Canterbury (sprich: kanterbörri). An der Themse drän- gen sich die Ort- schaften eng zusam- men um die größte Stadt der Erde, die Hauptstadt des Rei- ches, London (Fig.22), die bedeutendste Handelsstadt aller Länder. Es liegt an der Stellendes Stromes, bis zu ^er die Flut noch die größten Seeschiffe trägt, und hat großartige Hafenanlagen. Die Handelshäuser befinden 3 «r to ^ Do P • o - ö

3. Teil 2 - S. 50

1911 - Leipzig : Freytag
50 in Hull (sprich: höll) am Humber (sprich: hombre) ihren Hauptausfuhrhafen nach Nordeuropa haben. 2. Weit weniger fruchtbar, ärmer an Bodenschätzen und deshalb schwächer besiedelt, aber reich an schönen Landschaften ist das früher selbständige König- reich Schottland. Die Lowlands zwischen dem Forth- (sprich : försz) und dem Clyde- (sprich: kleid) Busen sind durch Eisen- und Kohlenlager ausgezeichnet, haben deshalb eine bedeutende Industrie entwickelt, enthalten aber auch die bei weitem fruchtbarsten Striche des Landes und sind dicht besiedelt. Auf den waldleeren Hochflächen wohnen nur die Hirten, an den tiefen Einschnitten des Meeres — für die fjordartigen Einschnitte sagt man hier Firth (sprich: försz) — leben die Bewohner von Fischfang. Am Rande der Niederung liegt die Hauptstadt Edinburg oder Edinburgh (sprich: édnbôro) malerisch über dem Meere. (Fig. 24.) Dundee (sprich: döndi) am Firth of Tay (sprich: tê) und Aberdeen (sprich: aberdin) sind die Mittelpunkte der Leinweberei und des Fischfanges; Glasgow (sprich: gläsgo) am Firth of Clyde hat sich als Hafen des schotti- schen Industriegebietes und durch seine Schiffswerften zur zweitgrößten Stadt des Reiches aufgeschwungen. 3. Noch ärmer ist Irland oder Ireland (d. i. die grüne Insel, sprich: eirländ). Das Land ist größtenteils im Besitz von englischen Lords und die Pächter fristen vielfach nur ein kümmerliches Dasein, ähnlich den armen Bauern, die häufig in elenden Lehmhütten mit ihren Schweinen zusammenleben und auf die Kartoffel und den Hering als Hauptnahrungsmittel angewiesen sind. Einige Gegenden an der Küste sind landschaftlich hübsch, aber ein großer Teil der Insel ist von Morästen überzogen. Großindustrie kann sich wegen des Fehlens von Boden- schätzen nicht entwickeln, deshalb wandern viele der gedrückten und arbeitsamen Bewohner in die Industriegegend von England oder nach außereuropäischen Ländern aus. Die Hauptstadt Dublin (sprich: döblin) an der Irischen See ist Sitz eines Vizekönigs und einer Universität, hat auch neuerdings Verkehr für Seeschiffe. Die bedeutendste Handels- und Fabrikstadt ist Belfast(á), Sitz einerregen Leinen- und Baumwollenindustrie. Die vorgelagerte Insel Valentia ist wegen ihrer günstigen Lage der Ausgangspunkt der durch den Atlantischen Ozean nach den Vereinigten Staaten gelegten Telegraphenkabel. 4. Inselgruppen. Unter den übrigen das Hauptland umlagernden Inseln und Inselgruppen sind die. Shetlands (sprich : schétlânds), die Orkneyinseln (sprich: ôrkne) und die Hebriden nur für Schafzucht und Fischfang geeignet. Die letzteren sind mit ihren wogenumbrandeten Basaltfelsen und der von der See aus erreichbaren, auf Basaltsäulen ruhenden Fingais (sprich : fingäls) höhle auf der Insel Staffa (sprich : stäffa) ein beliebtes Reiseziel. Im Kanal liegen die Fig. 24. Edinburgh. (Nach einer Photographie der Photoglob Co., Zürich.)

4. Für die unteren Klassen - S. 14

1897 - Leipzig : Freytag
14 Grundzüge der Heimatskunde. § 12. Während unsere Blicke noch durch die Landschaft schweifen, lenkt ein Tiere, großer Vogel hoch in der Luft unsere Aufmerksamkeit auf sich. Langsam fliegt er iu großen Kreisen über uns hin. Wir erkennen in ihm einen Raubvogel, einen Bussard. Er senkt sich allmählich tiefer; da plötzlich ändert er seinen Flug und schießt pfeilschnell zum Bodeu herab. Kurz darauf erhebt er sich auch fchou wieder mit einem Gegenstand in den Fängen. Dieser bewegt sich; es ist eine Maus, die der Vogel im Felde erspäht hat, wo sie behaglich an einer Kornähre nagte. Fig. 13. Steppe. — Ungarische Pußta. Man- Ein Bild aus dem Tierleben haben wir vor uns. Wie die Maus sreffer. ^den zahlreiche Tiere von pflanzlicher Kost. Ihr Leben ist somit abhängig von dem Vorhandensein dieser. Je nachdem die Pflanzen- nahrnng in größerer oder geringerer Fülle sich bietet, ändern sich auch die Formen der Tiere. Wir finden auf der Erde stets eine innige Beziehung Fauna, zwischen der Vegetation und der Fauna, worunter man eben die Tierwelt eines Landes begreift. Man spricht z. B. von Wald- und Feldtiereu oder von Steppentieren. Fleisch- Eine große Zahl der Tiere nährt sich aber auch vorwiegend oder frcfi" ausschließlich von Tieren. Es sind die Raubtiere, zu denen der Bussard gehört. Ihr Leben ist gebunden an das Vorkommen von andere», pflanzen- fresseuden Tiereu. Doch bestimmt die Nahrung nicht allein die Fauna eiues Landes, souderu auch die Tiere siud iu ihrem Fortkommen abhängig

5. Für die unteren Klassen - S. 60

1897 - Leipzig : Freytag
60 Europa, Lawine oder, unter dem eigenen Drucke zu Eis verdichtet, als Eisstrom, als G l et- sch er, zu den unteren Thälern hinab. Bei dem Abstieg nach Süden durch- schneiden wir in um- gekehrter Reihenfolge die gleichen Pflan- zengürtel; sie reichen nur auf der wärmeren Sonnenseite höher hinauf. Schließlich treffen wir tiefer in den Thälern und am Fuße des Gebirges Fig. 38. Der Gipfel der Jungfrau. ein ganz anderes Pflanzenkleid. Dort wachsen Pinien, eine Kiefernart, und Cypresseu und immergrüne Sträucher und Laubbäume, wie Orangen und Citronen. Wir befinden uns iu einer Landschaft ganz südeuropäischen Aussehens; denn die Alpen bilden eine bedeutende Scheide für das Klima unseres Erdteils. Tiere. Auf der Wanderung hat uns die Tierwelt nie verlassen. Auf den kahlen Felswänden klettern die Gemsen und hie und da auch noch der Steinbock umher, über die Gefilde des ewigen Schnees wechselt der Schnee- Hase. Zuweilen hören wir in den felsigen Gründen den leisen Pfiff des scheuen Murmeltieres und sehen das flüchtige Schneehuhn. Hoch über uns aber ziehen Steinadler und Lämmergeier ihre Kreise, die auf den nnzn- gänglichsten Felsen horsten. § 83. Der Wanderung quer durch das Gebirge hindurch bieten sich keine Thäler. erheblichen Schwierigkeiten dar; denn die Alpen sind keine einheitliche Massenerhebung, sondern zahlreiche Thäler zerschneiden sie in einzelne Ketten und Stöcke. Es ist ein großes Kettengebirge. Verkehr. Die Thäler verlaufen teils in der allgemeinen Richtung des Gebirges als Läugsthäler, teils quer dazu als Querthäler. Letztere führen uns zu den Einsattlungen des höchsten Gebirgskammes, den Pässen, über welche hinweg sich der Verkehr bewegt. Die Alpen besitzen viele gangbare Pässe. Über einzelne davon führen breite Straßen und selbst Eisenbahnen. Dadurch haben die Alpen aufgehört, eine Verkehrs- und Völkerscheide zu sein.

6. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 120

1896 - Leipzig : Freytag
— ' ■ ' V ' ■■ •' - . ^— 120 Europci. denen fast nur Viehzucht betrieben wird, die Heimat vor allem der vortreff- lichen ungarischen Pferde. Auch Schweine, Rinder und Büffel werden in Ungarn gezogen. Die Schweinezucht grüudet sich vornehmlich auf die dichten Eichen- bestände des Bakouy-Waldes. Längs der vielgefchlängelten Flußläufe dehnen sich sumpfige Niederungen aus, von denen gegenwärtig große Teile durch künstliche Regulierung der Flüsse, besonders an der Theiß, der Kultur ge- wouueu siud. Doch sind diese Gebiete immer dcr Überschwemmungsgefahr ausgesetzt, sobald die Frühjahrshochwasser eintreten, die durch die Stromeuge im umrandenden Gebirgswall zu außerordentlicher Hohe aufgestaut werden können. Tier- Als Steppenland entbehrt die ungarische Tiefebene fast ganz des Waldes. In den waldlosen Flächen lebt naturgemäß eine andere Tierwelt; sie ist arm an Arten, aber außerordentlich reich an Individuen derselben Art. Scharen von Trappen eilen in schnellem Fluge dahin; dunkle Schwärme von Staren schwirren durch die Luft, zu Millionen bedecken zuweilen die Heuschrecken den Boden, und ihnen folgen zu Tausenden die Wand er- drosseln; dazu tritt noch das große Heer der Springmäuse und anderer Nager, die das Bild erst vollenden. § 77. Diese Steppe ist der Wohnplatz der Magyaren. Sie treiben Haupt- Be- sächlich Viehzucht und Ackerbau. Durch ihre Vorliebe für das Hirtenleben ' und ihre Fertigkeit im Reiten erinnern sie noch heute au ihre Abstammung

7. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 74

1896 - Leipzig : Freytag
74 Europa. ganz zurücktritt und das Heidekraut mit kleinen Beständen von Kiefern und Birken das Landschaftsbild bestimmt. Öde Heideflächen und endlose Kiefern- Waldungen treffen wir anch in der von den Landrücken eingeschlossenen Niederungszone. Aber der Wasserreichtum hat hier in den Brüchen zugleich üppige Grasländer und fruchtbare Äcker hervorgebracht, die vielfach von dichten Laubwaldungen umgeben sind. Wieder ein anderes Landschafts- bild bietet uns der baltische Landrücken. In seinem innersten Teil, wo wir ein Gewirr von Hügeln und Thälern wahrnehmen, ist sein Boden von fruchtbarem Lehm bedeckt, der Felder, Wiesen und Wälder in bunten: Wechsel trägt. Heideflächen treffen wir nur am Rand des Höhenzuges oder vereinzelt in den ebeneren Teilen. Wahrhaft malerisch ist die Gegeud Fig. 24. Aus dem baltische:: Höhenrücken. — Die Stadt Plön. der Seeeu, wo duukle Buchenwälder sich in den silberglänzenden Wasser- flächen spiegeln und die Vielgestaltigkeit des Bodeus im Schmuck von Wald und Wiese ein reizvolles Bild hervorruft. Tier- Der Wechsel von Heide und Wald, von Moor und Wiese, von Bich- Ödland und Acker bestimmt die norddeutsche Tierwelt. Das Wild wird zucht. ne£en Feld- und Waldhühnern durch Hase, Reh und Hirsch gebildet, die fast überall in den Wäldern und Feldern zu treffen sind. In der Nähe der Meeresküste, an den Flüssen sowie in der Umgebung der zahlreichen Seeen leben Wasservögel wie Enten, Gänse, Möven, Schnepfen und Reiher. Die üppigen Wiesen der Nordseemarschen gestatten in ausgiebigem Maße die Viehzucht, die allerdings auch im übrigen Norddeutschland, besonders auf dem baltischen Landrücken lebhast betrieben wird. Fast überall beleben

8. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 82

1889 - Leipzig : Freytag
einigung erneuten und darum den Namen Freie und Hansestdte" bis heute erhalten haben. 7. Lebensweise. Bei der Schwierigkeit, eine gengende knstliche Beleuch-tuug zu beschaffen, war man im Mittelalter gezwungen, frhe zur Ruhe zu gehen, stand aber dafr in aller Frhe auf. Die Wohnrume waren auch in frstlichen und vornehmen Husern einfach ausgestattet; die Tische wurden nur zum Essen aufge-stellt, nach demselben wieder weggetragen. Man sa auf hlzernen Bnken und Sthlen, die man sich hchstens durch darber gelegte, bunt gewobene und bestickte Teppiche bequemer machte. Kleider wurden in Truhen (Ksten) aufbewahrt; Schrnke kamen erst seit dem 15. Jahrhunderte in Gebrauch. Ein fhlbarer Mangel machte sich im Winter geltend; denn die groen Kamine mit ihren weiten Schloten oder 34. Ein Wohnzimmer in einer Ritterburg im 12. Jahrhunderte. deutschen" Schornsteinen gaben nur wenig Wrme, und da Glasfenster eine Seltenheit waren, mute man bei rauher Witterung die Lden schlieen, infolge dessen es finster wurde. Darum sehnte man sich in Stadt und Land, namentlich aber auf den hoch und frei gelegenen Ritterburgen noch mehr als heute nach des Winters Flucht" und des Frhlings Einzug". Mit dem Maien" begann das frh-liche Leben. Gleich nach dem Frhstck ging's hinaus zum Blumenpflcken und Krnzewinden; man erfreute sich im Freien an Musik, Liedern und Erzhlungen, an Tanz und Ballspiel. Ein beliebtes Vergngen bot die Jagd, an der sich auch Frauen und Jungfrauen beteiligten; eine dem Mittelalter eigentmliche Jagd ist die Falkner ei (Beize" von beizen beien machen). Man betrieb sie mit Falken, aber auch Habichten und anderen edeln" Stovgeln, welche besonders darauf abgerichtet waren, Reiher, Kraniche, Enten, Hasen oder Raub-

9. Teil 3 - S. 74

1912 - Leipzig : Freytag
74 Qintee operieren; sie bestand ans Engländern, Hannoveranern und einigen Preußen und stand unter dem Befehl des Herzogs von Cumberland. Das Jahr 1757. Ehe Friedrich den neuen Feldzug eröffnete, übergab er feinem Minister eine geheime Weisung für den Fall, daß er getötet oder gefangen genommen würde. Er schrieb: „Sollte ich getötet werden, so sollen die Dinge ihren Fortgang nehmen ohne die geringste Veränderung. Werde ich vom Feinde gefangen, so verbiete ich, daß man auf meine Person die geringste Rücksicht nehme. Man soll alsdann meinem Bruder gehorchen. £shit sowie alle meine Minister -und Generale mache ich mit ihren Köpfen verantwortlich, daß man weder eine Provinz noch einen Heller für mich opfere." Die Österreicher lagen noch in ihren Winterquartieren, als Friedrich in vier Kolonnen in Böhmen eindrang. Die aufgejagten Feinde zogen sich teilweise in Unordnung zurück und vereinigten sich bei Prag. Auf den Höhen östlich der böhmischen Hauptstadt bezog Karl von Lothringen eine ziemlich feste Stellung. Als Friedrich seine Truppen vereinigt hatte, beschloß er, die Gegner anzugreifen. Am 6. Mai kam es zur furchtbaren Schlacht bei Prag. Lange wogte der Kampf unentschieden hin und her; auf dem äußersten linken Flügel wichen sogar einige Regimenter. Da sprengte der Sieger von Mollwitz, der greise Feldmarschall Schwerin, heran, ergriff eine Fahne und rief: „Heran, meine Kinder, heran!" Die Preußen drangen vor, aber der Heldengreis sank, von fünf Kartätschenkugeln durchbohrt, zu Boden. Endlich wurden die Österreicher von den Höhen vertrieben; ein Teil flüchtete nach Süden, der andere warf sich nach Prag hinein. Der Sieg ließ keine rechte Freude aufkommen; er war zu teuer erkauft. Während nun Friedrich Prag belagerte, um die eingeschlossenen Österreicher durch Hunger zum Strecken der Waffen zu zwingen, zog ein zweites feindliches Heer unter dem Feldmarschall Dann heran. Es hatte die Aufgabe, Prag von den Preußen zu befreien. Mit einem Teil der Belagerungsarmee wandte sich Friedrich gegen Daun; am 18. Juni prallten die beiden Heere bei Kol in zusammen. Obgleich die Österreicher in guten Stellungen standen und in der Überzahl vorhanden waren, griff Friedrich doch mit solchem Geschick und solcher Wucht an, daß der feindliche Oberbefehlshaber schon den Befehl zum Rückzug gab. Einige Generale hatten aber die Anordnungen des Königs nicht genau ausgeführt; es entstand deshalb in der preußischen Schlachtreihe eine große Lücke. Sächsische Reiter bemerkten die günstige Gelegenheit, jagten los und hieben das preußische Fußvolk nieder. Der König wollte persönlich die Schlacht wiederherstellen; er sammelte ein Häuflein, ließ das Spiel rühren und sprengte voran. Allein die Kugeln schlugen ein und rissen Mann neben Mann nieder. Endlich folgten nur noch die Adjutanten dem Könige. Da faßte sich einer ein Herz und ries: „Sire, wollen Sie die Batterie allein erobern?" Jetzt hemmte der König sein Pferd, betrachtete noch einmal die feindliche Stellung, und verließ dann das Schlachtfeld. Er war geschlagen und sein Heer zertrümmert. Die preußische Infanterie hatte über zwei Drittel ihres Bestandes verloren; über 12 000 Mann waren tot, verwundet oder gefangen

10. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 84

1917 - Leipzig : Freytag
Tier- welt, Vieh- zucht, § 55. Volks- dichte, 84 Europa. mit kleinen Beständen von Kiefern und Birken das Landschaftsbild bestimmt. Öden Heidenflächen und endlosen Kieferwaldungen begegnen wir auch in der von den Landrücken eingeschlossenen Niederungszone. Aber der Wasserreichtum hat hier in den Brüchen zugleich üppige Grasländer und fruchtbare Äcker hervorgebracht, die oft von dichten Laubwaldungen umgeben sind. Wieder ein anderes Landschaftsbild bietet uns der baltische Höhenrücken. In seinem innersten Teile, wo wir ein Gewirr von Hügeln und Tälern wahrnehmen, ist sein Boden von fruchtbarem Lehm bedeckt, der Felder, Wiesen und Wälder in buntem Wechsel trägt. Heideflächen sind nur am Rande des Höhenzuges oder vereinzelt in den ebeneren Teilen zu finden. Wahrhaft malerisch ist die Gegend der Seen, wo sich dunkle Buchenwälder in den silberglänzenden Wasserflächen spiegeln und die Vielgestaltigkeit des Bodens im Schmuck von Wald und Wiese ein reizendes Bild hor-vorruft. Fig. 38. Aus dem baltischen Höhenrücken. — Die Stadt Pion. Der Wechsel von Heide und Wald, von Moor und \Y iese, von Ödland und Acker bestimmt die norddeutsche Tierwelt. Das Wild besteht neben Feld-und Waldhühnern aus Hase, Reh und Hirsch. In der Nähe der Meeresküste, an den Flüssen sowie in der Umgebung der-zahlreichen Seen leben Wasservögel wie Enten, Gänse, Möven, Schnepfen und Reiher. Die üppigen Wiesen der Nordseemarschen gestatten in ausgiebigem Maße die Viehzucht, die allerdings auch im übrigen Norddeutschland, besonders auf dem baltischen Landrücken, betrieben wird. Fast überall beleben die grünen Wiesen weidende Rinderherden, die im mäßigen Klima des Nordwestens sogar im Winter nicht verschwinden. Zu dem Rinde gesellt sich das Pferd, das in Holstein und Ostpreußen vielfach im Viehbestände vorwiegt. Auf den Sandflächen Pommerns und in der Lüneburger Heide blüht die Schafzucht. Wirtschaftliche Verhältnisse. Überall, wo die Landwirtschaft die Haupterwerbsquelle bildet, ist Norddeutschland nur dünn bevölkert. Viele dieser Gegenden würden freilich wohl
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